18 Apr 5 Fragen an DB Director Coworking Burkhard Rönnefarth

Die Startup- und Unternehmer-Szene hat einiges zu bieten neben innovativen Startups, kreativen Coworking Spaces, auch Acceleratoren und spannende Unternehmerpersönlichkeiten. Damit ihr einen kleinen Einblick bekommt, was und wen es alles gibt, stellen wir euch immer wieder coole Persönlichkeiten aus der Szene vor.

DAS INTERVIEW mit Burkhard Rönnefarth

 
Hallo Burkhard, schön, dass Du die Zeit gefunden hast, für uns einmal unsere Fragen zu beantworten. Zuallererst stell Dich einfach kurz vor, wer bist Du und was machst Du?

 
Mobiles Arbeiten ist natürlich schon lange kein Trend mehr, denn immer mehr Leute nutzen die Möglichkeit, von unterwegs und von anderen Orten aus zu arbeiten. Wie kommt es, dass das auch in den Fokus der DB gerückt ist? Und wie mobil arbeitet die Deutsche Bahn?

Ich zäume das Pferd mal von hinten auf: wie mobil arbeitet die Deutsche Bahn? Der größte Teil der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der DB arbeitet sehr mobil. Wir sind alle häufig unterwegs und arbeiten in anderen Städten, dort zum Beispiel in unseren Coworking-Spaces, in anderen Bürostandorten der DB und natürlich auch im Homeoffice. Beim Thema „mobil“ kommen mir dazu auch noch die Erinnerungen an die ersten Tage des Lockdowns. Da haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der DB von einem Tag auf den anderen von zu Hause aus mobil arbeiten müssen – aber auch können!

Nun zum vorderen Teil des Pferdes: Nein, von Trend lässt sich da keineswegs mehr sprechen. Das mobile Arbeiten im Homeoffice oder an einem sogenannten dritten Ort – also zum Beispiel einem Coworking Space – ist ja für einen Großteil der Menschen zur Normalität geworden. Deswegen sage ich auch immer, dass das Arbeiten an flexiblen Orten, z. B. heute arbeite ich im everyworks am Mannheimer Hbf und morgen arbeite ich im MEET/N/WORK in Frankfurt, ein wesentlicher Bestandteil von Mobilität ist. Das setzt aber voraus, dass das Arbeitserlebnis für den Kunden überall dort, wo er arbeiten will, gegeben und mit sehr wenig Hürden, zum Beispiel durch eine einfache Buchung in einer App oder mit einem einheitlichen Abrechnungsprozess, verbunden ist. An unseren rund 5.400 Bahnhöfen in Deutschland empfangen wir täglich rund 21 Millionen Menschen. Da ist es naheliegend, dass wir zumindest einem Teil davon ein sinnvolles Arbeitsangebot bieten wollen. Mit everyworks haben Reisende und Pendler:innen die Möglichkeit auch kürzere Zeiten fokussiert zum ungestörten Arbeiten an modernen Arbeitsplätzen nutzen oder sich direkt am Bahnhof in einem Meetingraum treffen zu können. Letztlich wollen wir mit everyworks die Mobilität und das Erlebnis am Bahnhof für die Kunden der DB so attraktiv gestalten. Ziel ist es, dass sich weniger Menschen für das Auto und mehr für eine Reise oder den Arbeitsweg mit dem Zug entscheiden.

Mit everyworks gibt es ja genau für diesen Bedarf ein neues und attraktives Angebot für Bahn-Reisende. Da sind wir mit MEET/N/WORK gerne mit an Bord. Worauf zielt dieses Angebot genau ab? Was ist die Besonderheit für Reisende, die das Coworking nutzen wollen?

 
Bietet sich mit dem Frankfurter Hauptbahnhof, der ja für viele Reisende ein zentraler Knotenpunkt auf der Reise von Nord nach Süd oder auch mit der Verbindung zum Flughafen, ein besonders wichtiger Standort? Was macht Frankfurt für ein solches Angebot so attraktiv?

Frankfurt ist gemessen an den Reisenden- und Besucherzahlen mit mehr als 500.000 pro Tag der zweitgrößte Bahnhof in Deutschland. Aufgrund seiner in Deutschland zentralen Lage, der hohen Frequentierung und als starker Branchen- sowie Messestandort, hat Frankfurt ein besonderes Potenzial und besonderen Bedarf an flexibel buchbaren Arbeitsplätzen. Und das wollen wir eben nutzen und noch attraktiver machen.

Das Frankfurter Bahnhofsviertel bietet DB-Reisenden natürlich insgesamt vielfältige Möglichkeiten, um die Zeit zwischen Umstieg oder bei Verspätung zu nutzen. Aufgrund der Tatsache, dass es ein Kopfbahnhof ist, ist der Weg ins umliegende Viertel nicht weit. Was empfiehlst Du für einen kleinen Spaziergang rund um den Bahnhof oder generell in Frankfurt bei Aufenthalt?