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Interview mit Johannes Weber von Stadtbienen

5 Fragen an Johannes Weber von Stadtbienen

Die Startup- und Unternehmer-Szene hat einiges zu bieten neben innovativen Startups, kreativen Coworking Spaces, auch Acceleratoren und spannende Unternehmerpersönlichkeiten. Damit ihr einen kleinen Einblick bekommt, was und wen es alles gibt, stellen wir euch immer wieder coole Persönlichkeiten aus der Szene vor.

DAS INTERVIEW/

Hallo, schön, dass Du die Zeit gefunden hast, für uns einmal Rede und Antwort zu stehen. Zuallererst stell Dich einfach kurz vor, wer bist Du und was machst Du?

Ich bin Johannes Weber, 40 Jahre alt und seit 2012 von Bienen begeistert. Nachdem ich selbst mit der Bienenhaltung angefangen hatte, konstruierte ich relativ schnell meine eigene Bienenbehausung, da es keine gab, die meinen Vorstellungen einer anfängerfreundlichen und ökologischen Bienenhaltung entsprach. Über ein Stipendium gründete ich aus dieser Idee ein gemeinnütziges Unternehmen – Stadtbienen. Bei Stadtbienen bin ich vor allem für das Netzwerken, den inhaltlichen Support und die Geschäftsentwicklung zuständig. Ich bin immer für neue Ideen zu haben und beschäftige mich damit, in welchen Bereichen Stadtbienen einen positiven Beitrag zum Erhalt von gesunden Ökosystemen leisten kann. Meinen Alltag verbringe ich in meinem autarken Büro auf dem Brandenburger Land. Wenn ich aus dem Fenster meines Büros schaue, sehe ich direkt meine Bienenvölker.

 
Die Biene als Zentrum Deiner gesellschaftlichen und sozialen Arbeit ist ein wunderbares Bild. Dabei betreust Du ja auch mit Deinem Unternehmen viele gute Projekte – ob Kita-und Schulbienen, Mehr_Garten oder die WildbienenBox, um nur einige zu nennen. Was macht die Bienen so faszinierend, dass sich so viele Projekte damit umsetzen lassen und so viele
Menschen dafür begeistern?

Bienen ermöglichen uns Menschen einen einzigartigen Zugang zur Natur. Die Komplexität eines Honigbienenvolks und die Eigenschaften dieser Lebewesen faszinieren uns. Bienen machen uns bewusst, wie unglaublich und zugleich fragil die Natur ist. Sie zeigen uns auch,
wie wir Menschen unsere Umwelt geformt haben, welche Abhängigkeiten daraus entstanden sind und welche Verantwortung wir für den Erhalt unserer eigenen Lebensgrundlage tragen. Ich glaube, dass Bienen eine Art Sprachrohr der Natur sein können, um Menschen für Natur- und Umweltthemen zu sensibilisieren, für die sie vorher nicht empfänglich waren.

Die Bienen sind das eine, Umweltschutz und Social Entrepreneurship das andere. Wie ist aus Deiner ambitionierten Idee vor 10 Jahren ein erfolgreiches Sozialunternehmen gewachsen? 

Es ist eine Mischung aus Flexibilität und Durchhaltevermögen. Ein Sozialunternehmen lebt immer zwischen dem Spannungsfeld des monetären Zwangs und der idealistischen Ausrichtung auf die bestmögliche Wirkung. Hierzu benötigt man auf der einen Seite eine
pragmatische Herangehensweise und auf der anderen Seite das Herz am rechten Fleck.

 
10 Jahre Stadtbienen – das ist eine verdammt lange Zeit, eine Menge Projekte unter der Stadtbienen und mit Sicherheit auch viele Erfahrungen. Was sind die größten Learnings aus dieser Zeit?

Man muss nicht immer alle Ratschläge und Meinungen von außen annehmen, sondern im Zweifelsfall auf die innere Stimme hören. Manche Sachen muss man einfach machen, um am Ende zu wissen, ob sie funktionieren. Aber meine persönlich größte Challenge ist:
Man kann nicht alles machen. Daher bin ich sehr stolz auf das großartige Team, das wir inzwischen aufgebaut haben – das sind die festangestellten Mitarbeitenden in Berlin, aber auch ein großes Imker:innen-Netzwerk im gesamten DACH-Raum, ohne das Stadtbienen
nicht funktionieren könnte.

 

Zum Start des Frühlings starten auch immer Deine Imkerkurse, auch hier in Frankfurt etwa. Es geht also wieder los. Und damit startet natürlich auch die Zeit für die Bienen, um aktiv zu werden. Hast Du Deinen Rhythmus den Bienen angepasst? Und was machst Du, um mal abzuschalten und wenn es nicht um die Stadtbienen gehen soll?

Ich habe relativ gut auf dem Schirm, wann mich die Bienen brauchen und wann ich auch mal länger weg sein kann. Ich würde demnach sagen, ja, mein Rhythmus ist so weit angepasst, dass ich immer – egal wo ich gerade bin – weiß, was bei den Bienen los ist und
was sie gerade brauchen, oder auch nicht brauchen.

Abschalten heißt für mich: weg vom Laptop und zu den Bienen gehen. Für mich ist die schönste Zeit des Jahres jetzt gerade, wenn die Bienen in den Frühling starten und ich am Flugloch sitze und ihnen einfach zuschaue wie sie ein- und ausfliegen und dazu dieses
meditative Summen und Brummen in der Luft liegt.

Vielen Dank für das Interview mit Dir.

 

 


 

Stadtbienen-Gründer Johannes Weber

Vor mehr als 10 Jahren war das Bienensterben ein großes Thema und hat viel Aufmerksamkeit bekommen. In Berlin hat Ingenieur Johannes Weber eine wichtige Entscheidung für sich getroffen und sich der Hilfe für die Bienen verschrieben. Er gründete das Sozialunternehmen Stadtbienen.

  • Bei Stadtbienen geht es um Bildung, Innovation und Nachhaltigkeit, das sind die Kernthemen des Unternehmens.
  • Von der selbstentwickelten Bienenbehausung auf dem WG-Balkon über die BienenBox und den Imkerkursen in deutschen Städten ist das Unternehmen über die Jahre gewachsen.
  • Mittlerweile kümmert sich Stadtbienen nicht mehr nur um Honigbienen, sondern um alle bestäubenden Insekten, die ein Zuhause brauchen. Damit wird die Artenvielfalt im urbanen Raum gefördert und geschützt.

Mehr zu den Stadtbienen und zu Johannes Weber auf der Webseite

Johanna Karl
Johanna Karl
info@johannakarl.com

Johanna Karl ist Ansprechpartnerin für den MEET/N/WORK Blog und Teil der Redaktion. Sie schreibt unter anderem für die JinnyJo Media GmbH. Für den MEET/N/WORK Blog ist Johanna immer an spannenden Themen rund um New Work und Coworking sowie an Trends aus der Arbeitswelt interessiert. Dabei interviewt sie regelmäßig spannende Persönlichkeiten aus der Unternehmerszene.

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