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5 Fragen an Katharina Funke-Braun

Die Startup-Szene in Frankfurt hat einiges zu bieten neben innovativen Startups, kreativen Coworking Spaces, auch Acceleratoren und mehr. Damit ihr einen kleinen Einblick bekommt, was es alles gibt, stellen wir euch immer wieder coole Persönlichkeiten aus der Szene vor.

DAS INTERVIEW/

Hallo Kathi, schön, dass Du Zeit gefunden hast, vorbeizukommen um unsere Fragen zu beantworten. Zuallererst stell Dich einfach kurz vor, wer bist Du und was machst Du?

Mein Name ist Katharina Funke-Braun. Als Managing Director des Inkubators der Goethe Universität Frankfurt unterstütze ich junge Gründer und Gründerinnen aus dem universitären Umfeld bei der Umsetzung ihrer Ideen in skalierbare Geschäftsmodelle. Es ist aus vielerlei Hinsicht ein spannendes Umfeld: Ich habe mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun, die alle den inneren Drang haben, etwas zu bewegen. Zudem ist die Startupszene in Frankfurt noch relativ jung, was dazu führt, dass es zwar noch viel zu tun gibt, um den Standort zu etablieren, gleichzeitig ist aber viel Bewegung drin und entwickelt sich ständig weiter.

Ich habe zuvor an der WU Wien im Bereich Entrepreneurship und Innovation promoviert und als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lektorin gearbeitet. Nach meiner Elternzeit hatte ich das große Glück, diese Position übernehmen zu können.

Für alle, die den Unibator noch nicht kennen – was genau ist der Unibator, was macht ihr? Und wie werden Startups an der Goethe-Uni gefördert?

Der Unibator gilt als „Brutstätte“ für Startups aus dem Universitäts-Umfeld. Wir unterstützen Gründer mit akademischem Hintergrund bei der Umsetzung ihrer Ideen in skalierbare Geschäftsmodelle. Das können Gründungsideen von Studierenden, Mitarbeitern und auch Alumni sein, die wir begleiten und tatkräftig unterstützen. Die Startups durchlaufen dabei ein 18-monatiges Inkubationsprogramm. Das bedeutet ganz konkret: Sie bekommen Hilfe bei der Infrastruktur, erhalten Zugang zu unserem großen Netzwerk aus Mentoren, Alumni und Partner aus der Startupszene. Die Startups aus dem Unibator können außerdem auf Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln bauen, vor allem für das EXIST Gründerstipendium und finden Hilfe und Beratungsmöglichkeiten, wo es im Einzelfall nötig ist. Gerade mit unseren Experten, Dozenten und Kontakten aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereich, der besonders forschungsstark ist, haben wir einen Fokus im Bereich FinTech ausbauen können. Unser Ziel ist es, die Startups und Gründer bei allen Fragen zur Seite zu stehen und sie damit auf dem Weg zu einem erfolgreichen und rentablen Startup zu begleiten.

 

Startups stehen für Business, Skalierung, Marktdurchdringung, Wirtschaftlichkeit – die Universität dagegen für akademisches Arbeiten, Neutralität, Unabhängigkeit von marktgetriebenen KPI. Wie lässt sich das durch den Unibator kombinieren?

Das passt wunderbar zusammen: In Universitäten entsteht täglich neues Wissen, welches natürlich auch der Gesellschaft zugute kommen soll. Die Gründung eines Startups ist ein Weg, das Wissen aus der Universität in die (Wirtschafts-)Welt zu übersetzen.

 

Zum Stichwort Entrepreneurial Education: Kann man Gründen wirklich lernen?

Natürlich braucht es zum Gründen eine gewisse „Mentalität“. So eine Gründermentalität sollte schon grundsätzlich vorhanden sein, aber gewisse Fähigkeiten, die beim Gründen wichtig sind, kann man auf jeden Fall trainieren. Der Unibator fördert gründungsinteressierte Studierende dabei durch Vorlesungen wie „Entrepreneurship“ und Seminare z.B. „Garage student lab“. Außerdem unterstützt der Unibator verschieden Events wie z.B. die Fuck Up Night, Startup Safari, Talent Night usw. Den Kern bildet aber das Inkubationsprogramm, im Rahmen dessen die Startups Unterstützung bei der Suche nach  Investment oder der Suche nach Fördermöglichkeiten, beispielsweise das EXIST  Gründerstipendium, bekommen. Mit Hilfe des großen Netzwerks an Investoren werden alle Themen abgedeckt, die für Gründer in der Startphase des Startups relevant sind: Evidenzbasiertes Innovieren/systematische Ideenfindung, Entwicklung eines Geschäftsmodells, rechtliche Fragen,  Aufbau eines Teams/Personalführung, Verhandlung (mit Investoren oder Verkauf einer Geschäftsidee) und welche Fragen sonst noch geklärt werden sollen.

 

Du bist vor ein paar Jahren aus Wien nach Frankfurt gezogen – wie unterscheiden sich aus Deiner Sicht die beiden Startup-Szenen?

Die Szene in Wien ist (geografisch) kleiner und konzentrierter, aber sehr aktiv. Da spielt sich eine Menge in der Startup-Szene auf engen Raum ab. Frankfurt dagegen ist stark mit den Szenen der anderen Teilnehmer der Rhein/Main-Region verknüpft, das hängt zusammen. Das hat natürlich Vorteile, weil die Region mit seinen unterschiedlichen Hochschulen viele Spezialgebiete hat. Diese müssen aber durch Kooperation auch geschickt genutzt werden, was manchmal nicht so einfach zu koordinieren ist.

Vielen Dank für das Interview mit Dir. Mehr Informationen zum Unibator und dem Startup Hochschulnetz FrankfurtRheinMain findet ihr auf der entsprechenden Webseite, dort könnt ihr euch über Angebote informieren.

 

Tina Klußman
klussmann@meetnwork.de
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