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5 Fragen an KI-Experten und Buchautoren Kai Gondlach und Mark Brinkmann

Die Startup- und Unternehmer-Szene hat einiges zu bieten neben innovativen Startups, kreativen Coworking Spaces, auch Acceleratoren und spannende Unternehmerpersönlichkeiten. Damit ihr einen kleinen Einblick bekommt, was und wen es alles gibt, stellen wir euch immer wieder coole Persönlichkeiten vor. Dieses Mal nehmen wir die Veröffentlichung eines bei uns beliebten Buches, das vor kurzem erschienen ist, zum Anlass. Das Buch, von dem die Rede ist, lautet „KI jetzt!“. Daher haben wir mit den Autoren und KI-Experten Kai Gondlach und Mark Brinkmann gesprochen.

DAS INTERVIEW/

 
Hallo, schön, dass Ihr die Zeit gefunden habt, für uns einmal Rede und Antwort zu stehen. Zuallererst stellt Euch einfach kurz vor, wer seid Ihr und was macht Ihr?

Kai: Ich bin Kai, bekannt bin ich als Zukunftsforscher auf Bühnen und in den Medien. Eine zweite Base meiner Arbeit ist das dezentrale Leipziger Zukunftsinstitut PROFORE, das ich leite. Damit helfe ich Kunden dabei, ihre Strategien robuster zu machen. Manche nennen mich „Future Punk“, weil ich Strukturen schnell durchschaue; andere nennen mich Kassandra 2.0, weil ich dauernd Risiken und Chancen aufzeige und am Ende doch viele unvorbereitet in Katastrophen schlittern. Stichworte Pandemie, Ukraine-Krieg, Ampel-Regierung.
Mark: Ich bin Mark und arbeite bei Europas größtem Handelsunternehmen. Mein Fokus liegt darauf mittels KI Geschäftsprozesse zu automatisieren. Dabei beschäftige ich mich mit der Anwendungsidee, über die Entwicklung des KI-Produktes, die erfolgreiche Inbetriebnahme bis hin zum Betrieb der KI-Lösung für unterschiedliche Branchen.

Eine der zentralen Headlines im Buch ist “ In sieben Schritten zum KI-Profi“. Das ist natürlich ambitioniert, aber auch zukunftsweisend. Sollte denn jeder in Zukunft tatsächlich zum Profi im Umgang mit KI werden? Wie wichtig werden KI-Kenntnisse im Arbeitsalltag?

Kai: Nicht alle müssen Profis werden, aber alle brauchen Grundkenntnisse. Nicht die KI ersetzt Jobs, sondern Kolleg:innen und neue Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, die mit KI-Tools umgehen können. KI ist kein Hexenwerk, aber ich brauche schon die Motivation zu verstehen, was damit grundsätzlich möglich ist – wie ich davon profitieren kann, aber was eine KI auch einfach besser kann als ich.
Mark: Es ist wie mit dem Autofahren. Jeder fährt sie, und man sollte ein Grundverständnis haben, wie sie funktionieren. Und man braucht einen Führerschein – für KI zwar nicht, aber auch hier gibt es Regeln – EU AI Act. Für die KI ist es ähnlich, auch hier müssen alle verstehen, was sie für Chancen und Risiken hat. Nur so können wir weiter ein Hochtechnologie-Land bleiben und führend in der Engineerskunst.

 
Wenn ich mich komplett neu ins Thema einarbeiten möchte und keine Vorkenntnisse habe, wo fange ich an – abgesehen von Eurem Buch? Welche Tools sollte ich mir als Erstes anschauen, um mich mit KI vertraut zu machen?

Kai: Das hängt maximal stark davon ab, was Du genau machst. Für einige sind Finanz-KI-Tools sinnvoll für den Einstieg, andere möchten vielleicht einen KI-Chatbot für ihre Website erstellen, wieder andere würden gern mal Songideen mit einer Musik-KI umsetzen. Wir empfehlen im Buch die beiden Plattformen www.theresanaiforthat.com und www.futurepedia.io – hier findet man zigtausende KI-Tools, einige eher für Hobby-Themen, andere für Business-Anwendungen, viele davon sind kostenlos.

Mark: Finde es eine gute Idee auf Messen oder Kongressen mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die KI schon einsetzen und ihre Erfahrungen mit KI zu teilen. Insbesondere in der Region Heilbronn entsteht gerade der IPAI, der auch ein sehr guter Startpunkt für Firmen ist.

 
KI als Chance begreifen und die Vorteile nutzen, das lässt eine offene Einstellung dieser Entwicklungen gegenüber zu. Welche Tätigkeiten können Unternehmen denn jetzt schon an die KI auslagern? Wo bringt es Erleichterung im Arbeitsprozess, sodass für Unternehmen am Ende mehr Zeit für das Wesentliche bleibt?

Kai: Auch das ist maximal individuell und hängt von der Personalsituation, den finanziellen Mitteln und der Strategie ab. Wir raten davon ab, über spezielle KI-Technologien wie Computer Vision oder Generative KI zu kommen und dann mal zu schauen, wie man damit Effizienzen heben kann. Stattdessen muss ich erst Anwendungsfälle identifizieren, wo beispielsweise Kostendruck oder Ressourcenunsicherheit herrscht. Und dazu brauche ich selbst Grundlagenwissen, aber auch den Mut, interdisziplinäre Teams im Unternehmen zusammenzustellen, die dann einen Prototyp – ggf. unter Zuhilfenahme externer Unterstützung – und vielleicht sogar ein eigenes KI-Produkt lancieren.
Mark: KI zu nutzen oder die Technologie einfach einzuführen, ist nicht der Weg, der funktioniert. Der Investitionsbedarf um eine KI-Strategie umzusetzen, sollte nicht unterschätzt werden. Daher wie Kai gesagt hat, ist es wichtig vom Anwendungsfall zu kommen und die wirtschaftlichen Vorteile klar ausarbeiten. Bei allen Investitionen ist aber auch nicht die Innovationskraft von KI zu unterschätzen, daher ist es jetzt wichtig KI einzuführen.

 
Die Tools sind jetzt schon umfangreich und können wahnsinnig viel. Das bringt eine gewisse Skepsis in der Gesellschaft mit sich. Jobs werden als gefährdet angesehen, doch wie wahrscheinlich wird KI gewisse Jobs in den nächsten 5 Jahren etwa ersetzen?

Kai: Garantiert wird KI einige Jobs kosten, aber das ist eigentlich die falsche Frage. Die richtige Frage lautet: Wie können Geschäftsleitungen und Personalabteilungen schon jetzt ihr Personal weiterbilden, um die Tätigkeiten, die KI bald übernehmen kann, schrittweise durch neue Bereiche zu ergänzen. Kein Arbeitgeber muss aufgrund von KI von heute auf morgen diverse Stellen streichen, wenn er sich rechtzeitig einen guten Plan macht.

 
Mit dem Buch wollt Ihr auf die Bedeutung von KI in den nächsten Jahrzehnten aufmerksam machen und ein Verständnis für die Notwendigkeit von KI-Kenntnissen, die jeder sich aneignen sollte, schaffen. Wo setzt Du oder Ihr schon jetzt KI im Arbeitsalltag ein?

Kai: Überall dort, wo es Sinn ergibt und sich rechnet. Das ist für mich als Kleinstunternehmen einfacher als im Mittelstand. Bei der Liquiditätsprognose, bei Bestellungen, natürlich nutze ich auch gelegentlich ChatGPT und Co. oder Bildgeneratoren wie Midjourney und DreamStudio. Außerdem nutze ich natürlich diverse Tools im Privatleben, in denen KI steckt – ob nun bei der Video- und Musikauswahl, Navigation, Urlaubsplanung, etc. Außerdem habe ich tatsächlich schon einige Songs durch KI vertonen lassen – um sie dann selbst weiterzuentwickeln.
Mark: Beruflich treibe ich täglich KI-Produkte voran, um den Automatisierungsgrad zu erhöhen. Dabei gibt es Anwendungsfälle aus vielen unterschiedliche Bereichen.

Vielen Dank für das Interview mit Euch und die spannenden Einblicke in das immer noch kontrovers diskutierte Thema. Es ist deutlich geworden, wie wichtig es ist, sich jetzt damit zu beschäftigen und KI eine Chance zu geben.

 


Das Buch „KI jetzt“ der beiden Autoren ist am 25. April diesen Jahres erschienen und damit natürlich brandaktuell. Das Thema KI ist sowieso brandaktuell und wird es auch bleiben. Damit findet ihr mit dem Buch des Autoren-Duos einen tollen Einstieg, wenn ihr jetzt über KI-Lösungen für euren Arbeitsalltag und Prozessoptimierung nachdenkt.

  • Die technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen sind das eigentliche Tagesgeschäft für Zukunftsforscher Kai Gondlach. Er entwickelt Zukunftsstrategien für Verwaltung und Wirtschaft und gibt in seinen zahlreichen Vorträgen Einblick in den aktuellen Stand und die wertvollen Ansätze seiner Beratungs- und Forschungstätigkeit.
  • Als Experte für digitale Transformation kennt sich Mark Brinkmann dagegen mit KI-basierte Geschäftsmodellen aus. Er ist Führungskraft in der Schwarz IT und verantwortet dabei die Entwicklung und den Einsatz von KI-Lösungen, die das Unternehmen zukunftsfähig machen.

Der richtige Zeitpunkt, um als Unternehmen KI einzusetzen und diese in die Prozesse zu implementieren ist jetzt. Daher ist der Titel des Buches umso passender. Das gelingt ganz einfach mit dem Buch „KI jetzt! Wie Künstliche Intelligenz Ihren Arbeitsalltag erleichtern kann, denn ihr sollte euch unbedingt mit dem Thema beschäftigen.

 

Redaktion
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redaktion@meetnwork.de

Die MEET/N/WORK Redaktion ist stets auf der Suche nach aktuellen Trends in der Coworking Szene, nach interessanten Events und Veranstaltungen, den besten Lokalen in der Umgebung und nach allem, was die Community vernetzt und ihr einen Mehrwert bringt.

1 Comment
  • Team Event
    Posted at 14:22h, 03 Juni Antworten

    Das Interview mit Kai Gondlach und Mark Brinkmann bietet spannende Einblicke in die Welt der Künstlichen Intelligenz (KI) und deren Bedeutung für die Zukunft. Die beiden Experten betonen die Notwendigkeit grundlegender KI-Kenntnisse für alle, ähnlich wie beim Autofahren – man muss die Grundlagen verstehen, um die Technologie sicher und effektiv zu nutzen. Besonders interessant finde ich den Vergleich von KI mit einem Führerschein, der zwar nicht offiziell notwendig ist, aber durch gesetzliche Regelungen wie dem EU AI Act ergänzt wird.

    Kai und Mark geben auch hilfreiche Tipps für Einsteiger in die KI-Welt. Plattformen wie theresanaiforthat.com und futurepedia.io bieten eine Vielzahl von Tools, die sowohl für Hobbyisten als auch für Geschäftsleute nützlich sein können. Ein weiterer wertvoller Ratschlag ist der Besuch von Messen und Kongressen, um praktische Erfahrungen und Wissen von anderen KI-Anwendern zu sammeln.

    Es wird deutlich, dass die Implementierung von KI in Unternehmen individuell angepasst werden muss. Ein Fokus auf spezifische Anwendungsfälle, anstatt wahllos Technologien einzuführen, scheint der Schlüssel zu sein. Diese Strategie kann Unternehmen helfen, effizienter zu arbeiten und letztlich mehr Zeit für das Wesentliche zu haben.

    Ein kritischer Punkt ist die potenzielle Bedrohung von Arbeitsplätzen durch KI. Hier argumentieren die Autoren, dass die eigentliche Frage nicht ist, ob Jobs verloren gehen, sondern wie Unternehmen ihre Mitarbeiter weiterbilden können, um sie auf neue Tätigkeiten vorzubereiten. Diese proaktive Herangehensweise könnte vielen Ängsten entgegenwirken und gleichzeitig die Innovationskraft der Unternehmen stärken.

    Insgesamt vermittelt das Interview eine positive und zukunftsorientierte Sichtweise auf KI. Es wird klar, dass es unerlässlich ist, sich jetzt mit der Technologie auseinanderzusetzen, um die Chancen zu nutzen und die Herausforderungen zu meistern. „KI jetzt!“ scheint ein wertvoller Leitfaden zu sein, um diesen Weg zu beschreiten.

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