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5 Fragen an Oliver Dreber

Die Startup-Szene in Frankfurt hat einiges zu bieten neben innovativen Startups, kreativen Coworking Spaces, auch Acceleratoren und mehr. Damit ihr einen kleinen Einblick bekommt, was es alles gibt, stellen wir euch immer wieder coole Persönlichkeiten aus der Szene vor.

DAS INTERVIEW/

Hallo Oliver, schön, dass Du die Zeit gefunden hast, für uns einmal Rede und Antwort zu stehen. Zuallererst stell Dich einfach kurz vor, wer bist Du und was machst Du?

Meine Name ist Oliver Dreber. Ich bin Geschäftsführer und Gründer der Hara Do – Institut für Kampf & Kommunikation UGIch beschäftige mich sehr intensiv mit den beiden menschlichen Phänomenen des Kampfes und der Kommunikation. In all unseren Workshops, Events und Vorträgen geht es um das körperliche Erleben von Kommunikation durch das Medium der Kampfkunst. Kommunikation wird dabei im Innen als auch im Außen als ein stetiges Wechselspiel aus mentaler Haltung und Körperhaltung verstanden. 

Thema Kommunikation in Männerzirkeln: Was sind die großen „Fehler“, die Dir am häufigsten begegnen – worauf kommt es an?

Wenn wir, wie in unseren Trainings, Männerzirkel als Orte verstehen, in denen u. a. je nach Hierarchieebene Macht verteidigt wird, dann begehen Frauen im Rahmen ihrer Karrieren oft den Fehler, sich auf ihre Fachkompetenz zu berufen. Fachkompetenz ist aber in bestimmten Hierarchien keine Besonderheit, sondern Grundvoraussetzung und spielt auf den obersten Ebenen auch nur noch eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger werden die folgenden Fragen: Will ich überhaupt die Macht, die mit einer bestimmten Position verbunden ist und wie gehe ich mit dieser Macht, bzw. mit den sog. gefährlichen Spielen der Macht eben um? Oft wir die erste Frage nicht eindeutig beantwortet und zumeist werden die Spiele der Macht abgelehnt. Wer aber eben dieses Spiel nicht anerkennt, bleibt von der Macht ausgeschlossen. Wer Veränderung will, sollte sich zunächst selbst ermächtigen.

Entscheidend für all dies ist aus meiner Sicht eine klare Haltung, eine Einstellung. Hier landen wir erneut bei den schon o. g. grundlegenden Fragen. Nur wenn ich für mich meine Haltung geklärt habe, kann sich diese auch in mir verfestigen. Jede mentale Haltung spiegelt sich auf der Körperebene und wird so zur Körperhaltung oder auch Körpersprache. In Männerzirkeln, geht es oft subtil genau um diese unterschwellige Ebene. Wer als Frau in diesen Zirkeln wirklich überzeugen will, braucht neben der obligatorischen Fachkompetenz eine rational wie auch nonverbal greifbare Haltung, Körperhaltung.

Selbstbehauptung – kann man das trainieren? Was kann man sich da im Bereich Kommunikation von den Kampfkünsten abschauen?

Der Mensch ist ein lernendes Wesen und natürlich können wir auch Selbstbehauptung lernen! In allen Phasen als Kind, Jugendlicher und Erwachsener geraten wir in Situationen, in denen wir uns behaupten müssen. Mit diesem Behaupten wird fälschlicherweise gerne ein „sich durchsetzen“ assoziiert, in unserer Konkurrenzgesellschaft meist als Ellbogenmentalität bezeichnet. Selbstbehauptung meint jedoch in seinem personalen Sinne die Entdeckung und Wahrung des eigenen Selbst in einer sich stets wandelnden Umwelt. Also berührt die Selbstbehauptung drei wesentliche Aspekte des Menschseins:

1)  Wer bin ich & was will ich?

2)  In welcher Situation / Umwelt befinde ich mich?

3)  Wie wahre ich, wer ich bin & was ich will?

Wer die ersten beiden Aspekte für sich nicht geklärt hat, wird kaum dazu gelangen, sich selbst zu behaupten. Dies gilt für alle sozialen Umfelder. 

Wer sich hingegen seines Selbsts, seiner Ziele und seiner jeweiligen Umwelt bewusst ist, wird auch grundsätzlich in der Lage sein, diese zu vertreten. Insofern zielt Selbstbehauptung zuallererst auf ein Eintreten für sich ab, ohne auf ein Durchsetzen zu beharren. Das bedeutet, z.B. im beruflichen Kontext, rechtzeitig ein klares „Nein“ sagen zu können und im selteneren, richtigen Moment auch ein „Ja“!

Aus den Kampfkünsten lernen wir u. a., sich schwierigen, manchmal bedrohlich wirkenden Situationen zu stellen. Der Gegner wird zum Spiegel der eigenen Ängste, aber auch der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Angriff & Verteidigung sind zusammen ein Tanz ständiger Veränderungen (s. o. Umwelt), der es sich anzupassen gilt, ohne seine Position dabei aus den Augen zu verlieren. Die Kommunikation der Gegner verlagert sich auf die nonverbale, körpersprachliche Ebene. Wie auch immer eine Auseinandersetzung enden mag, mit der entsprechenden Haltung wachse ich am Ende als Mensch. Das lässt sich aus den Kampfkünsten lernen.

Lampenfieber, Nervosität: Wie bereitest Du Dich vor, wenn Du einen Vortrag oder einen Workshop geben musst? Welche Tipps kannst Du weitergeben?

Natürlich kenne ich diese Situation. In gewisser Weise genieße ich diese Aufregung und auch die Anspannung vor dem Auftritt. Ich glaube, wenn man diese Form des sich Präsentierens nicht mag, dann sollte man nicht den Weg eines Vortragsredners einschlagen. Genau deshalb ist das für mich die wichtigste Voraussetzung: LIEBE, WAS DU TUST! Ich bereite mich immer recht intensiv vor, indem ich die Vorträge tatsächlich auch einübe, einstudiere. Ich brauche ein eigenes Empfinden zur Sprache und zur Botschaft, die ich senden möchte und ich versuche mich dabei auch selbst kritisch zu betrachten. Unmittelbar vor dem Auftritt gehe ich in die Konzentration, suche die Ruhe, visualisiere den Start und vor allem atme ich tief. Und dann rauf auf die Bühne und laufen lassen…:-)

Gibst Du nur firmeninterne Workshops? Wenn nein, wann finden die nächsten statt und wo kann man sich anmelden?

Wir probieren gerade das Thema der offenen Workshops ein wenig aus und mussten feststellen, was wir vorher schon geahnt hatten. Der Aufwand, ein offenes Format erfolgreich zu vermarkten, ist enorm. Daher tendieren wir aktuell eher dazu, offene Formate über kooperierende Frauennetzwerke wie z.B. die-fuehrungskraefte.de, fondsfrauen.deunwomen.de, Verband deutscher Unternehmerinnen oderfemalemanagers.de im Markt zu platzieren. Mit etwas Glück dürfen wir in 2018 auch für das Managementforum Starnberg aktiv werden.

Dann bleibt es ja spannend und wir können hoffen, dass es einige offene Vorträge in Kooperation dieses Jahr geben wird. Vielen Dank für das Interview mit Dir. 

Mehr zu den Terminen mit Oliver Dreber und weitere Infos könnt ihr auf der Webseite nachlesen. 

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Tina Klußman
klussmann@meetnwork.de
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