14 Aug Aktivierende Methoden für Seminare und Schulungen
Ihr kennt das mit Sicherheit, ihr seid in einer Schulung und der Start verläuft schon eher schleppend. Als Dozent, Trainer und Schulungsleiter ist das nicht leicht. Keiner hat Lust zuzuhören und mitzumachen, die Teilnehmer kennen sich auch nicht wirklich und keiner traut sich so richtig, etwas zu sagen. Wie soll das dann noch in Gang kommen und zu einer erfolgreichen Schulung werden? Damit ihr das nicht noch öfter erleben müsst, haben wir einmal Ideen und tricks gesammelt, die den Einstieg in Seminare und Schulungen auflockern. Hier kommen unsere Top 7 der besten aktivierenden Methoden für eure Seminare und Workshops:
#1: Kartenabfrage
Freies Denken und Assoziieren ist hierbei gefragt und fordert eure Gruppe zur aktiven Teilnahme auf. Eine bunte Mischung ist meist das Ergebnis und lässt viele Rückschlüsse zu. Darauf können sich auch neue Aspekte für das Seminar ergeben.
Umsetzung: Dafür nennt ihr eine Phrase oder ein Thema und lasst im gemeinsamen Brainstorming alle Schulungsteilnehmer ihre Gedanken äußern. Diese werden auf Moderationskarten gesammelt und im zweiten Schritt geclustert. Darauf lässt sich weiter aufbauen und überleiten.
#2: Stummer Impuls
Diese Methode zielt auf den Überraschungseffekt und lockt eure Teilnehmer aus der Reserve. Damit aktiviert ihr diese und könnt so auch uneingeschränkte Ideen zulassen.
Umsetzung: Dafür schreibt ihr einen Satz oder ein Wort an die Tafel oder ihr pinnt ein Bild ohne Kommentar an die Wand. Nach kurzer Zeit fordert ihr die Teilnehmer auf (ohne bestimmte Fragestellung) ihre Gedanken dazu zuäußern. Die Ergebnisse sind dabei ungefiltert. Wenn ihr wollt, könnt ihr im nächsten Schritt Kommentare zu den Ideen zulassen.
#3: Lebendige Statistik
Immer faszinierend und eine gut erkennbare Einteilung der Gruppe nach Parameter ist diese Methode, die lebendige Statistik. Außerdem aktiviert die Technik ganz besonders stark durch die Bewegung im raum und das kommunikative Element.
Umsetzung: Für diese Methode sollen sich eure Teilnehmer anhand der gegebenen Ordnungskriterien aufstellen oder gruppieren. Damit wird Kommunikation erforderlich, um sich mit den anderen Teilnehmern abzusprechen. Am Ende erhaltet ihr ein gutes Bild darüber, wer wie viel Vorkenntnisse mitbringt bspw. oder aber aus welchem Bereich kommt.
#4: Umfrage/Blitzlicht
Um den Kenntnisstand der Gruppe zu testen oder aber ein genaueres Bild eurer Teilnehmer am Workshop zu bekommen, ist diese Methode wunderbar geeignet. So entsteht ganz einfach ein Meinungsbild, auf dem sich aufbauen lässt.
Umsetzung: Dafür stellt ihr zu Beginn eine Frage oder macht eine kleine Umfrage daraus. Jeder kann darauf dann mit Ja oder Nein antworten und ihr erhaltet einen guten Überblick über den Sachverhalt, den ihr angesprochen habt.
#5: Überraschungsfrage
Wie es Überraschungen so an sich haben, trefft ihr mit eurer Überraschungsfrage eure Teilnehmer völlig unvorbereitet und könnt sie so leichter aktivieren und freie Assoziationen hervorrufen.
Umsetzung: Überlegt euch eine Überraschungsfrage, die vermeintlich nichts mit dem Seminarthema zu tun hat und gebt der Gruppe einen Moment zum Nachdenken. Danach könnt ihr die Gedanken und Assoziationen abrufen und sammeln. Diese ermöglichen dann die Überleitung zum eigentlichen Thema.
#6: Provokative Aussage
Wie üblich, ist diese Einstiegsmethode besonders gut geeignet, um eure Teilnehmer zu aktivieren. Mit einer provokativen Aussagen rüttelt ihr wach und überrascht eure Schulungsgruppe. Damit wird auch Vorwissen aktiviert und ihr könnt ein wenig Information über eure Gruppe erhalten.
Umsetzung: Überlegt euch dafür eine kontrovers und provokative Formulierung, mit der ihr direkt zu Beginn eure Teilnehmer im Workshop konfrontiert. In kurzer Zeit kann dann jeder seinen Aspekt mitteilen.
#7: Anekdote
Ziel ist es, langsam mit dieser Methode auf das Thema hinzuführen, aber mittels einer Geschichte eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.
Umsetzung: Ihr überlegt euch eine Anekdote oder Geschichte, die erst einmal nichts mit dem Thema des Seminar oder der Schulung zu tun hat. Erst im weiteren Verlauf des Erzählens wird den Teilnehmern klar, worauf ihr hinauswollt. Zum Abschluss nennt ihr einfach eure Intention hinter der Anekdote und die Einleitung zum Thema ist bereits geschafft.
#8: Partnerinterview
In kleinen Gruppen fallen schneller Schüchternheit und Befangenheit ab. Gerade in kleinen Teams lernt man sich so besser kennen und hat direkt einen Bezugspunkt unter den Seminarteilnehmern. Damit werden Barrieren abgebaut und ihr erhaltet auch interessante Informationen über eure Teilnehmer.
Umsetzung: Die Seminargruppe bildet 2er-Teams, die sich vorher noch nicht kennen. Fragen und Themen für das Interview werden an Flipchart oder Whiteboard geschrieben. Die Teams fragen sich so gegenseitig aus und stellen den anderen am Ende vor der ganzen Gruppe vor.
#9: Dreieck der Gemeinsamkeiten
Ziel der Methode ist es, die Befangenheit untereinander abzubauen und so die Teilnehmer untereinander bekannt zu machen. Damit wird die Stimmung positiv beeinflusst.
Umsetzung: Die Seminarteilnehmer bilden Dreiergruppen. Innerhalb dieser Gruppen malen die Teilnehmer ein Dreieck auf ein Blatt Papier und schreiben die jeweiligen Namen an jeweils eine der Ecken. Nun finden die Gruppen im Gespräch heraus, welche Gemeinsamkeiten sich unter den dreien erkennen lassen. Gemeinsamkeiten von zwei Personen wird an die jeweilige lange Seite des Dreiecks notiert. Gemeinsamkeiten aller drei Gruppenmitglieder in die Mitte des Dreiecks. Das Ergebnis der Gruppenarbeit wird dann der ganzen Gruppe vorgestellt.
Für das Seminar aktivieren und motivieren
Am besten eignen sich Methoden und Techniken für den Einstieg, die eure Teilnehmer des Seminars oder Workshops 1. überraschen und damit aus der Reserve holen, 2. mit Bewegung im Raum verknüpft sind und 3. untereinander besser kennenlernen lassen. So sind die Teilnehmer im Seminar „angekommen“ und vor allem fokussiert, Vorwissen ist bereits aktiviert und sie haben weniger Hemmungen, sich zu äußern und aktiv teilzunehmen. Damit könnt ihr erfolgreich in die inhaltlichen Blöcke eurer Schulung starten und zu euren Teilnehmern durchdringen. Ein guter Einstieg ist maßgeblich für das Erlernen neuer Inhalte und den Erfolg des gesamten Seminars.
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